Anti-AKW-Bewegung, Kern- und Kapitalschmelze
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Anti-AKW-Bewegung, Kern- und Kapitalschmelze

In Japan überschlagen sich die Ereignisse weiterhin! Brennstäbe sind geschmolzen und radioaktive Strahlung tritt aus den Reaktoren aus. Mittlerweile gibt es bereits erste Opfer der Strahlung, die Umgebung der Kraftwerke ist stark kontaminiert. Die Gefahrenlage in den AKWs Fukushima I und II bleibt zudem immer noch unklar. Ein Regierungsvertreter Japans sprach von einer „vermutlich sehr ernsten Situation“, da es „teilweise“ zu einer Kernschmelze gekommen sei.“

Das ist ein Teil unserer Pressemitteilung vom 13.03.2011. Wir haben in den Semesterferien mehrere Demos organisiert und dafür mobilisiert. Doch was hat sich geändert seit diesen Demos?

In Japan hat sich wenig geändert, die Opferzahlen steigen weiter. Eine Lösung ist nicht gefunden! Radioaktiv verseuchtes Wasser wird in den Pazifik geleitet. Hoch radioaktives Wasser aus Reaktor 2 wurde mit „Badezusatz“ markiert, um endlich das Leck zu finden. Verzweiflung. Auch besteht die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft Japans, die Börsenkurse fallen. Dabei stehen die Profite wie so oft im Vordergrund, des Leid der Menschen gerät immer mehr in Vergessenheit. (Quelle: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=a1&dig=2011/04/05/a0038&cHash=0971f94c51)

In der Bundesrepublik gewinnen die Grünen in ungeahnten Dimensionen. Baden-Württemberg ist bald das erste Bundesland mit grünem Ministerpräsident, auch wenn Winfried Kretschmann eher ein konservativer und dunkelgrüner ist. Der Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg, den CDU und FDP gerade propagieren, also eine teilweise Rückkehr zum rot-grünen Atomkonsens, steht im Raum. Alte unsichere AKWs sollen sowieso stillgelegt werden, scheint es.

Aber da hat jemand die Hochrechnung zu den kommenden Landtagswahlen ohne die Atomkonzerne gemacht. „RWE droht mit Wiederanfahren von Biblis A“ und zieht damit jetzt vor Gericht. „Der Konzern will nach eigenen Angaben mit der Klage die Interessen seiner Aktionäre wahren.“ Dem Konzern gingen am Tag circa „700.000 €“ durch das Moratorium verloren. Es geht also nicht um die Versorgungssicherheit oder die ach so umweltfreundliche `Kernkraft` – so die Argumentation der letzten Jahre – sondern um Profite! (Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/atomdebatte156.html)

SDS, Atomkraftwerk, Uni Hamburg, Dollar, Yen, Euro Kapitalschmelze

Eine Kritik an der Nutzung der Atomkraft muss also zwangsläufig mit einer Kritik an Profitgier, also der Marktwirtschaft selbst, einhergehen.

Wir müssen Alternativen aufzeigen. Ein Wechsel zu einem Ökostromanbieter mit 100% regenerativen Energien kann nur ein erster Schritt sein. Einen weiteren stellt der Rückkauf der Netze dar (www.unser-netz-hamburg.de). Auf die Straße zu Mahnwachen und Demonstrationen! Und am 25. April (25 Jahre Tschernobyl) hin zu den AKWs in unserer Nähe (www.tschernobyl25.de). Ziviler Ungehorsam gegen Castortransporte und die Atomkonzerne muss weiter und verstärkt Praxis werden.

Profitgier stilllegen, der Kapitalismus hat ausgestrahlt!

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